Smart Meter – intelligentes Messsystem
Smart Meter – intelligentes Messsystem mit noch mehr Vorteilen
Stellen wir uns vor, wir könnten unseren Stromverbrauch jederzeit im Blick haben und genau einsehen, wann und wo wir Energie sparen können. Genau das ermöglichen intelligente Messsysteme bzw. sogenannte Smart Meter, die Ihren Energieverbrauch nicht nur detailliert analysieren, sondern die Daten auch versenden und somit den Zählerstand automatisch per Fernauslesung übermitteln. Für gewisse Haushalte sind solche Messsysteme verpflichtend einzusetzen. Wir geben Ihnen nachfolgend einen Einblick, was es mit dem Smart Meter auf sich hat.
Was ist das?
Smart Meter sind intelligente Messsysteme zur Ermittlung des Stromverbrauchs. Dabei kann das System nicht nur den Stromverbrauch messen, sondern die erhobenen Daten auch direkt an den Stromanbieter und Netzbetreiber versenden.
Im Gegensatz dazu kann ein digitaler Stromzähler als moderne Messeinrichtung keine Daten versenden oder empfangen. Wiederum im Unterschied zu den analogen Zählern erfassen moderne Messeinrichtungen den Verbrauch zusammen mit der tatsächlichen Nutzungszeit. Wird die moderne Messeinrichtung um ein Kommunikationsmodul ergänzt (Smart-Meter-Gateway), wird von einem intelligenten Messsystem gesprochen.
Häufig werden die Begrifflichkeiten Smart Meter und intelligentes Messsystem synonym verwendet. Genau genommen ist der Smart Meter jedoch nur ein Teil des intelligenten Messsystems. Ein Smart Meter meint jede Art von Stromzähler, der kommunizieren kann – also Daten senden und empfangen.
Wer muss einen Smart Meter verwenden?
Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist der Einbau eines Smart Meters ab 2025 für die folgenden Haushalte verpflichtend:
- Haushalte mit hohem Stromverbrauch von über 6.000 kWh pro Jahr.
- Haushalte mit stromerzeugenden Anlagen (z.B. Photovoltaik) mit einer Nennleistung von mehr als 7 kW.
- Haushalte mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung, wie z.B. einer Wärmepumpe oder einer Ladestation für ein E-Auto.
Allerdings, selbst wenn Sie unter einer dieser Gruppen fallen, kann es noch eine gewisse Zeit dauern, bis bei Ihnen der intelligente Stromzähler zum Einsatz kommt. Die Messstellenbetreiber haben hier Vorgaben, bis zu gewissen Stichtagen einen bestimmten Anteil der oben genannten Messstellen ausgestattet zu haben. Von seitens der Mieter und Vermieter ist hinsichtlich des Umrüstens kein Eingreifen notwendig.
Spätestens bis 2032 sollen digitale Stromzähler standardmäßig eingesetzt werden. Für die oben genannten Haushalte ist das zusätzliches Kommunikationsmodul notwendig.
Die Idee der Smart Meter besteht darin, Strom effizienter zu nutzen und so Kosten einzusparen. Da mithilfe der intelligenten Systeme Echtzeitdaten und bestimmte Zeiträume eingesehen werden können, ist der eigene Stromverbrauch leichter nachvollziehbar und „Stromfresser“ können leichter identifiziert werden. Auch auf lange Sicht sollen mithilfe von dynamischen Tarifen Kosten leichter eingespart werden können. Da davon ausgegangen wird, dass künftig mehr erneuerbare Energien in die Stromnetze eingespeist werden, ist Flexibilität wichtig.
Der Zählertausch ist dabei für Sie kostenfrei, sofern der Netzbetreiber diesen Wechsel anordnet. Wie schon für den konventionellen Stromzähler werden jährlich Kosten für den Betrieb des Smart Meters abgerechnet. Die Preise sind gestaffelt und abhängig von der Höhe des Stromverbrauchs pro Jahr. Allerdings wurden sogenannte Preisobergrenzen gesetzlich festgelegt. Alle Angaben zu den Preisen finden Sie in der Preisliste der Netze BW.
Welche Vorteile bieten Smart Meter?
- Genaue Datenerfassung und Verbrauchsübersicht: Die genaue Ermittlung der Verbrauchswerte macht wiederum die Teilzahlungsbeträge genauer, welche so monatlich abgerechnet werden können. Nachzahlungen lassen sich dadurch besser vermeiden. Allein schon die genaue Veranschaulichung der Energienutzung könnte ein Anreiz für den Verbraucher sein, mehr Strom einsparen zu wollen.
- Kosteneinsparungen durch Effizienzsteigerung: Es kann täglich der aktuelle Verbrauch eingesehen werden. So lassen sich Zeiten mit hohem Stromverbrauch identifizieren und dynamische oder flexible Energietarife nutzen.
- Digitale Datenübermittlung: Das digitale übermitteln der Stromdaten ist durch die Fernablese vom Netzbetreiber sehr unkompliziert. Es braucht keine Selbstablesung oder Terminvereinbarungen mehr.
Haben Smart Meter Nachteile?
Sicher gibt es auch gewissen Nachteile oder vermeintliche Risiken, die wir bei unserer Betrachtung mit einbeziehen und bewerten möchten.
- Datensicherheit: Beim Smart Meter, wie auch bei anderen digitalen Geräten, sollten gewisse Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, um Hackerangriffe zu vermeiden. Intelligente als auch digitale Stromzähler sammeln viele Daten über Ihr Nutzungsverhalten. Häufig werden die Daten dann jedoch nicht über das Internet übertragen, sondern verschlüsselt über eigene Strom- und Glasfaserleitungen, wodurch Ihre Daten von externen Zugriffen geschützt sind. Das Gesetz stellt hier hohe Anforderungen an die Sicherheit. Die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen wird im Rahmen einer regelmäßigen Zertifizierung vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geprüft. Durch kontinuierliche Updates kann das hohe Sicherheitsniveau gewährleistet werden.
- Technische Probleme: Wie bei jeder Technologie können auch Smart Meter anfällig für technische Probleme und Ausfälle sein, was zu Unterbrechungen bei der Stromüberwachung führen kann.
Letztendlich werden digitale und intelligente Stromzähler früher oder später definitiv in die Haushalte einziehen. Zusätzlich kann ein Smart Meter in Verbindung mit einem Smart Home zu weiteren Einsparungen führen. Auf der Webseite der Netze BW finden Sie noch weitere Informationen zum Thema Smart Meter. Wenn Sie sich unsicher sind und eine Beratung brauchen, was für Ihren Haushalt geeignet ist, dann kontaktieren Sie uns gerne.